Bitcoin hält sich über der 92.000-Dollar-Marke, nachdem es sich vom Rückgang in der letzten Woche in Richtung 90.000 Dollar erholt hat, was den Bullen einen kurzen Moment der Erleichterung verschafft. Doch trotz dieser Stabilisierung bleibt die Marktstimmung entschieden pessimistisch, und viele Händler rechnen mit weiteren Abwärtsbewegungen, sofern sich die Dynamik nicht deutlich ändert. Der Zeitpunkt könnte nicht entscheidender sein: Die bevorstehende Zinsentscheidung der Federal Reserve steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Anleger, und der Markt bereitet sich auf eine erhöhte Volatilität vor.
Einem neuen Bericht von CryptoQuant zufolge bietet das historische Verhalten von Bitcoin bei Zinssenkungen einen aussagekräftigen Kontext. Im Laufe der Jahre gingen die Zinssenkungen der Fed im Allgemeinen mit Aufwärtsbewegungen bei BTC einher, vor allem weil niedrigere Zinssätze den US-Dollar schwächen, die Liquidität stimulieren und Risikoanlagen unterstützen. Der Bericht hebt jedoch eine wichtige Nuance hervor: Die unmittelbare Reaktion ist selten eindeutig.
In mehreren vergangenen Fällen erholte sich Bitcoin im Vorfeld von Zinssenkungen, zeigte jedoch nach Bekanntgabe der Entscheidung nur gedämpfte oder sogar negative Preisbewegungen, was darauf hindeutet, dass die Märkte die Maßnahme bereits eingepreist hatten.
Diese Dynamik schafft eine gewisse Unsicherheit im Vorfeld der FOMC-Sitzung. Während die makroökonomischen Bedingungen mit langfristigen Aufwärtstrends für Bitcoin übereinstimmen, bleiben die kurzfristigen Aussichten fragil und werden eher von der Stimmung, der Positionierung und den Erwartungen des Marktes als von der Ankündigung selbst geprägt.
Historische Muster signalisieren Vorsicht vor dem FOMC
Laut der Bericht Von GugaOnChain auf CryptoQuant bieten die vergangenen Reaktionen von Bitcoin auf Zinssenkungen der Federal Reserve einen klaren Rahmen für das Verständnis der Risiken, die mit der FOMC-Sitzung dieser Woche verbunden sind. Die historischen Daten zeichnen ein Bild gemischten und oft kontraintuitiven Verhaltens.
Beispielsweise reagierte Bitcoin nach den Kürzungen um 25 Basispunkte im September 2025 kaum. In einem anderen Fall stieg BTC auf ein Vier-Wochen-Hoch – nur um kurz darauf um fast 2.000 US-Dollar zu fallen, was zu einer Phase gedämpfter Stabilität führte. Diese Reaktionen verdeutlichen, wie schnell sich die Stimmung ändern kann, sobald politische Entscheidungen vollständig eingepreist sind.
Auch die Volatilität spielte eine entscheidende Rolle. Sowohl die Zinsentscheidungen im September als auch im Oktober führten zu kurzen Rallyes vor der FOMC-Sitzung, gefolgt von deutlichen Rückgängen, nachdem die Ankündigungen erfolgten. Nach der Kürzung im September stieg die Volatilität stark an, da Händler gehebelte Positionen auflösten, was zeigt, wie empfindlich Bitcoin weiterhin auf ereignisgesteuerte Positionierungen reagiert.
Dies führt zu dem wiederkehrenden Muster „Kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachrichten“, eine Dynamik, von der GugaOnChain warnt, dass sie sich wiederholen könnte. Aus diesem Grund ist die Überwachung der Markthebelwirkung – einschließlich Finanzierungsraten und Open Interest – von entscheidender Bedeutung. Ebenso wichtig sind Liquiditätsströme wie Devisenreserven und ETF-Aktivitäten. Zusammengenommen helfen diese Indikatoren Händlern, kurzfristige Preisbewegungen zu antizipieren, während sich Bitcoin auf ein weiteres potenziell volatiles Makroereignis vorbereitet.
Die Erholung wird getestet, liegt aber immer noch unter den wichtigsten Trendniveaus
Der Wochenchart von Bitcoin zeigt, dass der Markt versucht, sich nach einer starken mehrwöchigen Korrektur aus dem Bereich von 120.000 US-Dollar über der 92.000-Dollar-Marke zu stabilisieren. Die jüngste Erholung von der Zone zwischen 89.000 und 90.000 US-Dollar verdeutlicht die starke Nachfrage beim gleitenden 100-Wochen-Durchschnitt (grüne Linie), der derzeit als kritische dynamische Unterstützung fungiert.
In der Vergangenheit diente dieser gleitende Durchschnitt als strukturelles Rückgrat für Bitcoin bei Rückschlägen in der Mitte des Zyklus, und der jüngste Aufschwung unterstreicht seine Relevanz.
Trotz der Erholung bleibt BTC jedoch deutlich unter dem gleitenden 50-Wochen-Durchschnitt (blaue Linie), einem Niveau, das zuvor zinsbullische Fortsetzungsphasen im Jahr 2024 und Anfang 2025 kennzeichnete. Bis der Preis diesen Bereich – der jetzt bei 100.000 US-Dollar liegt – wieder erreicht, tendiert die breitere Marktstruktur eher zu einer Korrektur als zu einem impulsiven Aufwärtstrend. Die seit dem Höchststand gebildeten niedrigeren Höchststände deuten auch darauf hin, dass die Bären immer noch die Kontrolle über den mittelfristigen Trend behalten.
Das Volumenverhalten fügt eine weitere Ebene hinzu: Obwohl das Kaufvolumen leicht zugenommen hat, bleibt es deutlich schwächer als der aggressive Verkaufsdruck, der während des Rückgangs von November bis Dezember zu beobachten war. Dies deutet darauf hin, dass die Käufer Interesse zeigen, die Überzeugung jedoch noch nicht in vollem Umfang zurückgekehrt ist.
Ausgewähltes Bild von ChatGPT, Diagramm von TradingView.com
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